Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
— 142
dieser Art, das Harun al Rashid an Carl den Großen
sendete, große Bewunderung bey den Franken erregte.
So manche Formen ihrer Geräthschaften wurden im
Abendlande nachgeahmt, so viele ihrer höchst eigenthüm-
lichen Baukunst gingen in die des Abendlandes über,
und brachten einen Theil jener Architectur hervor, welche
unter dem Nahmen der Gothischen so angesiaunt wird.
Endlich hatten sie den wichtigsten Einfluß auf den
Handelsverkehr der Völker des Morgen- und Abendlan-
des. Sie gaben dem Handel mit Indien neues Leben,
und brachten ihn vom Persischen und Arabischen Meer-
busen bis zum schwarzen und mittelländischen Meere in
Aufnahme.
So lag in den Bewegungen, welche durch die Ara-
der unter die Völker Asiens kamen, schon wieder man-
cher neue Keim zu den glanzenden — theils heilsamen,
theis verderblichen — Erscheinungen, welche in den
nächsten Jahrhunderten zur Reife gebracht wurden.
/
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
sich die Seeraubereyen der Araber, und machten das
Adria tische Meer so unsicher, daß eine gemeinschaftliche
Anstrengung aller Inseln gegen sie uothwcndig ward. So
wurden die Lagunen-Bewohner bewogen, einen gemein-
schaftlichen Anführer — Dux, Doge oder Herzog — zu
wählen; und daö Loos des ersten Doge traff den Pao-
lucci Anafesto (697). Nach dieser Einrichtung hatte
das Volk (die Edeln, Bürger und Geistlichen) die ge-
setzgebende, die Tribunen die richterliche, und der Herzog
die executive jgewalt. Der Sitz der Centralregierung
war Anfangs Heraclea, nachher (737) Ma.'amocco,
späterhin (610) Rialto. Seitdem erhob sich diese letz-
tere Insel über die übrigen; die benachbarten kleinen
Inseln wurden mit ihr durch Brücken verbunden, und
eine mächtige Seestadt, Venedig, stieg nach und nach
gegen das Ende des achten und zu Anfang des neunten Jahr-
hunderts) wie aus dem Meere empor. Se herrschte über
alle umliegenden Inseln und auf dem Adriatischen Meere,
und schützte dasselbe nicht nur gegen die Arabischen See-
räuber, sondern auch gegen die Narentaner und Istrk-
aner.
Schiffahrt und Handlung der Venetianer breiteten
sich von dem an immer weiter aus. Nur hatten sie an
den ihnen zur See noch überlegenen Arabern lange mächtige
Rivalen, die besonders ihren Handel nach Syrien häufig
störten, bis sie ihnen endlich (871) bey Taranto die er-
ste Seeschlacht abgewannen. Von dieser Zeit an stieg die
Macht der Venetianer immer sichtbarer in die Höhe, je
günstiger ihre Lage auf der Grenze beyder Kaiserthümer
war, und je weniger auf dem festen Lande von Italien
und in Constantinopel eine geordnete Regierung statt hatte.
Hier erhielten sie sogar (991) Eoncessionen wichtiger Rech-
te und Privilegien (Freyheit von Ankergeldern und Zöllen
in allen Byzantinischen Höfen), die von Zeit zu Zeit er-
neuert und erweitert wurden. Zugleich schloßcn sie um
dieselbe Zeit vorteilhafte Handelstractate mit den Ara-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
117
bern in Syrien und Aegypten. Ihre jetzt erlangte Macht
beweg (Q(J7) mehrere Städte in Dalmatien, sich aus
Furcht vor den Arabischen Seeräubern unter den Schutz
der Benetianer zu begeben: weßhalb von da an der Doge
von Venedig auch den T'tel eines Herzogs von Dalmatien
führte. Die Kreuzzüge erhoben endlich die Benetianer zu
der größten See-und Handelsmacht in Italien.
Durch solche günstige Ereignisse mußten in Venedig
sehr reiche Familien entstehen, welche die Gewalt des
Doge, der in Kriegs-Gerichts-und Finanzsachen fast un-
umschränkt war, nicht ertragen konnten, zumahl, da es
nicht an Versuchen der Dogen fehlte, die ihnen ein-
geraumte, schon halb monarchische Gewalt endlich gar in
eine Monarchie zu verwandeln. Daher setzte man den«
Doge aus Eifersucht (1032) zwey Näthe, die jährlich neu
gewählt wurden, an die Seite, wodurch die Entstehung
einer Monarchie allerdings gehindert wurde. Dafür
schwankte aber die Verfassung zwischen Aristocratie und
Democratie, und zwar bis zum Anfang des fünfzehnten
Jahrhunderts.
Xl
Spanien.
Weftgothen hatten im fünften Jahrhunderte durch
einen großen Sieg über die Sueven ihre Herrschaft in
Spanien gegründet und dieselbe bis zum Jahre 711, d. i.
bis zur Schlacht bey Xcreö de la Frondera, ungeschmä-
lert behauptet *). Nach dieser Schlacht unterwarf sich
allmählig daö ganze Land von Cadir bis Narbonne, von
Carthagena bis Coruña, mit demüthiger Bereitwilligkeit
') Unter König N ec care d (589) waren die bisher Ariani-
nischen Westgothen zum katholischen Glaüben der Pro-
vincialen nbergegangen.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Ii. Zeitraum. Die Bölker des Alterthums re. Z
und Gerechtigkeitsliebe auszeichnete, unter diesem versammelten sich die
Uebrigen gern, gehorchten seinen Besehlen und gewöhnten sich dadurch,
ihn auch im Frieden als ihren Herrscher zu ehren.
Ein Volk nun, das sich zur Sicherung der Ordnung im Lande und
zur gemeinsamen Vertheidiguug gegen Angriffe fremder Völker gewissen
Gesetzen unterwirft, bildet einen Staat. Es wurden mit der Zeit aus
den Völkern Staaten oder Reiche. Die ältesten Reiche waren anfangs
Wahlreiche, d. h. nach dem Tode eines Herrschers wählte sich das Volk
einen neuen Herrscher, ohne Rücksicht aus die Nachkommen des Verstorbenen.
Später wurde die Herrschaft gewiß bald erblich in einer Familie. Anfangs
hatten die Herrscher nur ein kleines Gebiet und eine eingeschränkte Macht.
Ein Staat, in dem ein Einzelner niit der Gewalt Gesetze zu geben an
der Spitze steht, heißt eine unumschränkte Monarchie und hat das Volk
au der Gesetzgebung Theil, eine constimlionelle Monarchie. Die Monar-
chen führen die Titel: Kaiser, Sultan, König, Herzog, Fürst rc. Herrscht
der Monarch nach Willkür, so ist er ein Despot, und ist er dabei grau-
sam, ein Tyrann. Ein Staat, in dem aus dem Volke von ihm selbst auf
eine gewisse Zeit gewählte Männer regieren, heißt eine Republik oder
ein Freistaat.
Ii. Zeitraum.
Die Völker des Alterthums mit staatlichen Einrichtungen.
Die ältesten Völker mit staatlichen Einrichtungen waren: 1) die Inder
in Südasien, 2) die Chinesen in Ostasien, 3) die Babylonier am Euphrat,
4) die Assyrer am Tigris, 5) das Zendvolk (Baktrer, Perser und Meder»
zwischen den Assyrern und Indern, 6) die Phönizier am Mittelmeer,
7) die Israeliten am Jordan, östlich und südlich von den Phöniziern,
8) die Aegypter in Nordost-Afrika zu beiden Seiten des unteren Nillaufs,
9) die Griechen auf der Balkan-Halbinsel in S.-Europa und 10) die Römer
ebenfalls in S.-Europa auf der Apenninen-Halbinsel (Italien).
Unter diesen Staaten des Alterthums hatten sich mehrere schon zu
Abrahams Zeit (2000 v. Ehr.) auf eine hohe Stufe der Bildung ge-
schwungen. Prachtvolle, große Städte, in denen Gewerbe, Künste und Han-
del schon damals blühten, waren: Palibothra in Indien, Baktra in Bak-
trien, Ninive in Assyrien, Babylon in Babylonien, Tyrus und Sidon in
Phönizien, Theben und Memphis in Aegypten.
Nur einige Staaten des Alterthums waren von besonderem, un-
mittelbarem Einflüsse auf die Veredelung des Menschengeschlechtes. Die
Inder, Chinesen und Aegypter hatten zwar schon manche schätzbare Kunst-
fertigkeit, hielten sich jedoch in völliger Abgeschiedenheit von der übrigen
Welt, und eine Zertheilung in Kasten ld. h. Stände — meistens vier:
a) Krieger und Fürsten, tz) Priester und Gelehrte, c) Gewerbtreibende,
Ackerbauer und Handelsleute, ck> Proletarier) verhinderte gar sehr ihre
höhere Vervollkommnung in Künsten und Wissenschaften. Die Babylonier,
Assyrer und das Zendvolk waren kriegerische Völker; der Krieg aber ist
I *
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
4
Ii. Zeitraum. Die Völker des Alterthums h.
ein fürchterliches Nebel und läßt Künste und Wissenschaften nicht gedeihen;
er verwildert, aber veredelt nicht die Menschheit. Nur die Phönizier und
Israeliten waren es, durch welche hauptsächlich die Veredelung des Men-
schengeschlechtes aus dem Alterthume auf die jüngeren Völker: Griechen
und Römer — und von diesen in die spätere Zeit hinübergetragen wurde.
Die Phönizier, ein friedliebendes, arbeitsames Volk, wurden die
Pfleger der Gewerbe und Künste aller Art. Ihre Betriebsamkeit leitete
sie auf eine Menge der nützlichsten Erfindungen (Schreib- und Rechenkunst,
Glasmacherei, Färberei, Schifffahrt rc.). Alles schöne und kostbare Ge-
rätst damaliger Zeit kam aus Phönizien unv phönizische Künstler wurden weit
und breit hin zur Ausführung von Prachtwerken geholt (Tempel Salomo's).
Da man ihre Arbeiten überall hochschätzte, so wurden sie bald das bedeu-
tendste Handelsvolk des Alterthums. Sie brachten die damals bekannten
entferntesten Länder der Erde in Verkehr und impften in alle Völker den
Sinn für Schönheit und Kunst. Auf ihren kühnen Seefahrten besuchten
sie nicht nur alle Küstenländer des Mittelmeeres, und holten von der West-
küste Afrikas Gold und Elphenbein und aus Spanien Silber, sondern auch
aus England Zinn und von der Ostseeküste das Electron (Bernstein).
Einflußreicher jedoch noch als die Phönizier waren die Israeliten auf
die Veredelung des Menschengeschlechtes, weshalb sie unstreitig das wich-
tigste Volk der alten Welt sind. Ihre große Bedeutsamkeit lag nicht in
ihrer Macht, auch nicht in ihren Thaten, sondern in ihrer weltgeschicht-
lichen Sendung, die ihnen Gott gegeben. Alle damaligen Völker waren
dem Götzendienste ergeben, nur die Israeliten allein hatten in den trübsten
und verderbtesten Zeiten den Glauben an den alleinigen, wahren Gott,
an seine Offenbarungen, Gesetze und Verheißungen bewahrt, verehrten
Gott auf eine würdige Weise und bereiteten das Reich Gottes, das durch
die Sünde unter der Menschheit verloren gegangen war, wieder vor durch
die entsprechende Erkenntniß und Verehrung des Allmächtigen, durch den
steten und entschiedenen Kampf gegen den Götzendienst und besonders durch
die Hoffnung auf den künftigen Erlöser. Wie oft das israelitische Volk
auch seiner Sendung eine Zeit lang untreu wurde, immer kehrte es, wenn
die Hand des Herrn schwer auf ihm lag, zum Glauben und zur Gesinnung
der Väter zurück.
Aus einigen der ältesten Staaten, namentlich Phönizien, ist ein Theil
der Einwohner nach andern Ländern ausgewandert, um dort Ackerbau,
Gewerbe und Handel zu treiben und hat Niederlassungen (Kolonieen) an-
gelegt. Wenn die Colonisten sich vermehrten, so entstanden neue Völker
oder Nationen. Auf diese Weise entstanden z. B. die Griechen auf der
Balkanhalbinsel, die Römer in Italien, die Karthager auf der Nordküste
von Afrika.
So wie einzelne Menschen starben, so starben im Lause der Zeit
auch ganze Familien aus, ja ganze Völker traten vom Weltschauplatze ab,
wenn sie die ihnen von Gott gestellte Aufgabe entweder gelöst, oder sie
zu lösen sich völlig unfähig gezeigt hatten, wo dann höher gestellte Völker
ihre Stelle einnahmen. Doch auch von diesen Völkern wurden wieder
einzelne besiegt oder ganz vernichtet.
i *
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien England Bernstein Gottes Balkanhalbinsel Italien Afrika
Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
140 ix. Zeitraum. Deutschland unter dem Hause Oester re lch.
Wie durch Verstand und treffliches
Urtheil zeichnete sich Maximilian auch
durch körperliche Wohlgestalt und
Kraft aus; seine Unerschrockenheit
kannte keine Grenzen. Kaum war
je ein Mensch von so vielen Le-
bensgefahren bedroht wie Max und
stets ist er aus allen oft wunderbar
errettet worden. Die Martinswand
bei Zyrl in Tirol; die 14 Schlacht-
wunden; der Nitt in Brabant;
der Thurm in Ulm; die Bären-
höhle im Lande ob der Ens. Sein
Charakter war edel und bieder, seine
Lebensweise möglichst einfach, seine
Tafelsehr mäßig; nie hat ihn Ie-
gelang es ihm, dem Wegelagern ein
Ziel zu setzen und den Uebermuth der
Städte zu dämpfen. Damit Gerech-
tigkeit im Lande herrsche, stiftete er das
Kammergericht in Berlin. Auch meh-
rere heilsame Einrichtungen traf er in
Städten und Dörfern, führte gleiche
Ellen, Maaße und Gewichte ein,
steuerte den überhand genommenen
Schwelgereien und dem Aufwande.
Wüste Plätze wurden angebaut, neue
Städte und Dörfer entstanden und der
Handel blühte. Die von seinem Vater-
gegründete Universität Frankfurt voll-
endete er. Doch Volksschulen gab's
damals noch nicht.
mand berauscht gesehen. Sein Beispiel veranlagte, daß der Adel seiner
Erbländer eine Verbrüderung gegen das übermäßige Trinken und Fluchen
errichtete. Auf fremdes Lob war er nicht neidisch und Tadel ertrug er
gelassen. Gelehrte und Künster unterstützte er reichlich. Die Universi-
täten zu Wien und Ingolstadt fundirte er gut. Die Wissenschaften liebte
er und studirte selbst fleißig Mathematik, Astronomie und besonders Ge-
schichte. Er war selbst Dichter und Schriftsteller.
Culturmand.
Obgleich bereits Handel und Gewerbe durch die Kreuzzüge und die
verbreiteten politischen Genossenschaften, als: geistliche und weltliche Ritter-
orden, Baubrüderschaften, Malervereiue, Hansen (Bündnisse) der Kauf-
leute, Gilden und Zünfte der Handwerker—einen immer höheren Auf-
schwung genommen hatten, so erfuhren sie doch, namentlich der Welt-
handel, in Folge der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und der
Entdeckung Amerikas eine gänzliche Umgestaltung.
Nach den Kreuzzügen kamen die sehr geschätzten und gesuchten indi-
schen Produkte auf dem persischen und arabischen Meerbusen nach Aegyp-
ten und Syrien, wurden hier von den reichen Kausteuten, besonderrs aus
Venedig und Genua abgeholt und dann um einen hohen Preis durch
ganz Europa verkauft. Darum wünschte man schon lange um Afrika
herum einen Seeweg nach Indien zu finden. Dies glückte den kühnen
Seefahrern, den Portugiesen, vorzüglick durch die Bemühungen ihres
Prinzen, Heinrichs des Seefahrers. 1418 entdeckten sie die Insel Porto
Santo, daun Madeira, wo sie eine Eolonie anlegten und Reben und
Zuckerrohr mit gutem Erfolge anbauten. Später entdeckten sie die feuer-
speienden kanarischen Inseln und 1432 die Azoren. 1433 umschifften )ie
das gefürchtete Eap Bajador und drangen bis zum grünen Vorgebirge
vor. Hier und am Senegal fanden sie zuerst wilde heidnische Neger.
Man fing einige von ihnen, die sich durch Geld auslösten. In der
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Max Max Hansen Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Brabant Ulm Berlin Frankfurt Wien Ingolstadt Ostindien Amerikas Syrien Venedig Genua Europa Afrika Indien Senegal
327
Folgen der Entdeckung von America.
der Peruaner. Nach Vollendung seines Werkes verließ er Peru so
arm, wie er es betreten hatte, aber geliebt, fast angebetet, und starb
in Spanien als Bischof von Valencia.
§. 108.
Folgen der Entdeckung von America.
Nun wäre in der Kürze die Entdeckung von America erzählt,
eine der wichtigsten Begebenheiten, welche die Geschickte zu erzählen
hat. Den Americanern selbst war sie anfangs ein Fluch, denn dieses
Volk wurde fast vernichtet. Aber der Götzendienst, die Menschenopfer
haben in America nun aufgehört, die christliche Religion und Bildung
ist dsbin verpflanzt, Wissenschaft und Gewerbfleiß.
Die Entdeckung von America rief Schifffahrt, Seemackt, See-
handel in Europa hervor, und manche Wissenschaft erhielt neuen
Schwung, die Mathematik, Sternkunde, Naturlehre, Erdbeschreibung.
Aus America erhielten wir die Kartoffeln, die einer allgemeinen
Hungersnot!) Vorbeugen, die Chinarinde, der manche Kranken Ge-
nesung und Leben verdanken, den Tabak, dessen Vertrieb manche
Familie nährt u. s. w.
Die Entdeckung von America vermehrte das Gold und Silber in
Europa, verminderte dessen Werth, und alle Lebensmittel stiegen un-
geheuer im Preise. Das ist kein Gewinn, aber der Eifer, von diesem
Metall durch Fleiß nun so viel zu erwerben, wie möglich ist, hat der
Menschheit Europas im Ganzen keinen Schaden gebracht, denn Wett-
eifer wecket alle Seelenkräfte.
Spanien selbst ist durch die Entdeckung America's unglücklich ge-
worden. Bauern, Handwerker und Fabrikanten verließen das Land,
sich Gold aus Mexiko und Peru zu holen; Spanien verödete, ver-
armte, seine innere Macht sank. Und doch tyrannisirte Spanien seine
amerikanischen Colonien, diese durften nicht Wein und Del bauen,
keine Fabriken aniegen, keinen freien Handel treiben, unter Lebensstrafe,
sondern Wein, Del, Fabrikwaaren mußten sie aus Spanien kaufen,
gegen Preise, die^das herrschende Mutterland stellte. Als aber später
die Fabriken in Spanien eingingen, Spanien sogar hölzerne Kukuks-
uhren, Messer, Sckceren u. s. w. aus Deutschland beziehen mußte,
machten die englischen, französischen und holländischen Schmuggler in
America ihre besten Geschäfte, und alle Schätze der spanischen Colo-
nien flössen zuletzt in die Kassen dieser den Spaniern verhaßten Nach-
barn, Spanien kaufte nach 200 Jahren Zucker und Chokolade von
den Holländern.
Der Druck der Colonien erweckte endlich in Amerika einen un-
widerstehlichen Freiheitsdrang. Die eingewanderten Europäer und Ab-
kömmlinge wollten sich endlich ihre Fabrikate selbst bereiten, ihren Wein
und ihr Del selbst ziehen, frei mit allen Ländern handeln, nach den
wohlfeilsten Preisen. Als das Mutterland dagegen Gewalt brauchte,
erfolgte — Rebellion gegen das Mutterland, die Kolonien in America
erklärten sich für Republiken, erst die englischen, dann die spanischen,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: America Spanien Valencia Europa Europa Europas Spanien Mexiko Peru Spanien Spanien Spanien Spanien Spanien Deutschland Spanien Amerika
330
Vierter Zeitraum.
Er ärntete also den Ruhm nicht, die erste Reise um die Erde zu voll-
enden, sondern sein Offizier Cano, der an die Spitze der Mann-
schaft trat.
Das Haustein war aber schon so klein geworden, daß man nur
noch eben zwei Schiffe bemannen konnte, eins mußte man zurücklassen.
Ein Schiff war ftüher vor der Magellansstraße desertirt, eins geschei-
tert. Mit zwei Schiffen also fand man im November die große Insel
Borneo, und kam dann nach Timor, einer der Molukken. Die hier
hausenden Portugiesen konnten gar nicht begreifen, von Osten her hier
Spanier, ihre Erbfeinde, ankommen zu sehen, und behandelten die Erd-
umsegler feindlich, nahmen ihnen sogar noch ein Schiff. Ein einziges
Schiff, Victoria genannt, entkam durch die Flucht, steuerte durch den
indischen Ocean, um das Cap, und vollendete die erste Reise um die
Erdkugel. Als die Männer in Spanien landeten, hatten sie auf dem
Schiffe Samstag den 6ten September (1522), in Spanien war es
aber Sonntag den 7ten September, was man damals nicht begreifen
konnte; die Geographie gibt hierüber Auskunft, denn verrechnet hatte
man sich auf dem Schiffe nicht.
vn. Die übrigen Völker.
I§. 110.
D i e Jtalianer.
Von diesen und den übrigen noch nicht genannten Völkern, die
am Ende des Mittelalters hervortreten, sagen wir nur wenig, weil sie
auf den Gang der Weltbegebenhciten noch wenig einwirken.
Italien war noch immer in viele Staaten zerstückelt. In Unter-
italien befand sich Neapel und Sicilien in französischen und arra-
gonischen Händen, Frankreich und Spanien rissen sich immer um diese
reichen Lander.
In Mittelitalien war der Kirchenstaat, und Rom galt noch im-
mer als der Mittelpunkt Europa''s, wenn auch die politische Macht der
Päbste nicht mehr war, wie zur Zeit der Kreuzzüge.
Oberitalien war seit dem Untergange der Hohenstaufen in kleine
Städterepubliken zerfallen, von denen manche durch Handel mächtig
wurden, z. B. Venedig, Genua, Pisa. Andere Städte ließen
einzelne Familien zu mächtig werden, die sich dann der Oberherr-
schaft bemächtigten, und den Herzogstitel annahmen. So regierten
in Mailand lange die Häuser Visconti und Sforza, und
der erste Herzog Sforza war ein Landmann gewesen. Und wer
kennt in Florenz nicht den berühmten Namen der Medicis (spr.
Mäditschi)? Joann von Medicis war als Kaufmann reich
geworden, auch der Wohlthäter aller armen Bürger und der klügste
und liebenswürdigste Mann im Staate, der bisher demokratisch ge-
wesen war; man erkannte ihm ohne Widerrede die Herzogswürde zu.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
176
co» durch Bremische und Lübeckische Kaufleute an Um-
fang und Zweckmäßigkeit gewann, und das Marienhospi-
tal zu Jerusalem besaß, ward, noch während dieser Be-
lagerung im Jahre 11y0 vom Herzoge Friedrich von
Schwaben der dritte geistliche Ritterorden, der Deut-
sche Orden, gebildet. Veranlassung dazu gab haupt-
sächlich die Eifersucht der Deutschen Ritter gegen die Jo-
hanniter und Tempelherren, welche nur selten Deutsche
in ihre Corporationen aufgenommen, und noch nie einen
Deutschen zu ihrem Meister gewählt hatten. Kai-
ser Heinrich Vi. und Papst Cölestin Iii. bestätigten den
Orden, der bloß Deutsche Ritter in seine Mitte aufnahm,
und die beyden Zwecke der Johanniter- und Tempelher-
ren-Orden: die Verpflegung der Armen und Kranken
und den Kampf gegen die Saracenen, gemeinschaftlich in
sich vereinigen wollte. Sein erster, im Feldlager vor Ac-
con gewählter Meister war Heinrich Walpot von
Bassenheim; das Abzeichen deö Ordens war ein schwar-
zer Rock und ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze.
Daß aber dieser Orden bald so mächtig und einflußreich
wurde, verdankte er seinem ausgezeichneten Hochmeister,
dem Thüringer Hermann von Salza, der zwanzig
Zahre lang (1220— 1240) an der Spitze desselben stand.
Unter ihm erhielt derselbe große Freyheiten, und erwarb
sich bedeutende Güter. Die Grafen von Hohenlohe schenk-
ten ihm 1220 die Stadt Mergentheim. Beym Verfall
der christlichen Macht im Orient verlegte Hermann seinen
Sitz nach Venedig, und suchte den Orden irgendwo eine
sichere Heimath in Europa zu verschaffen, wozu Kreuzzüge
gegen die heidnischen Völker im Osten und Norden eine
gute Gelegenheit zu geben schienen. König Andreas von
Ungern räumte ihm 1211 den östlichen Theil von Sieben-
bürgen ein, um durch die Ritter eine Vormauer gegen die
Tartarischen Völker zu bilden. Allein ihn gereute dieser
allerdings gefährliche Schritt; er wiederrief 1227 die
Schenkungen, ungeachtet der Orden bereits Clausenburg
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von
Schwaben Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Walpot Heinrich Hermann_von_Salza Hohenlohe Hermann Andreas_von
Ungern
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Johanniter- Bassenheim Mergentheim Venedig Europa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
anders nicht erste Anstoß und die erst« Verfüh-
rung von folchmböfewichtern herrührte), und wußten
ihnen ihr eigenes oder daö von thcisnehmenden Personen
empfangene Gut zu entlocken, so daß bald in dem Heer-
haufen große Noth auöbrach. An 7000 Männer, Wei-
der, Kunden und Mädchen kamen unter Anführung eines
Deutschen Knaben nach Genua, andere auf andern We-
gey über die Alpen. Diejenigen konnten noch von Glück
sagen, welche hier von den Italienern als Knechte und
und Mägde behalten, und nicht, wie die meisten, entwe-
der ausgeplündert wurden, oder vor Noth, Hitze, Hun-
ger und Durst ihr Leben verloren. An 50,000 kamen
nach Marseille, wo ihnen zwey Kaufleute versprachen, sie
unentgeldlich nach dem heiligen Lande überzuführen. Aber
von sieben schwerbeladenen Schiffen scheiterten zwey, und
die übrigen segelten nach Afrika, wo die unglücklichen
Kreuzfahrer ohne Mitleid in die Selaverey verkauft wur-
den. Obgleich einige von den Verführern und Frevlern
später ihren gerechten Lohn fanden, so wirkte diese Erfah-
rung doch im Ganzen sehr abschreckend, so daß die drin-
gendsten Ermahnungen deö Papstes ohne großen Erfolg
blieben. Erst als König Friedrich H., aus dem Hause der
Hohenstaufen, im I. 1219 das Kreuz zu nehmen gelobte,
sah Znnoeenz auch seinen letzten Wunsch der Erfüllung
nahe, und da nur noch die Fehden zwischen den Genue-
sern, Pisanern und Lombarden derselben im Wege stan-
den, entschloß er sich persönlich, jene Städte und Land-
schaften zu besuchen. Da ergriff ihn in Perugia uner-
wartet ein dreytagiges schnell überhand nehmendes Fie-
der, woran er am 16. Iulius 1210 im 55sten Jahre sei-
nes Alterö starb. Am 16. August erwählten die Cardi-
nal e den Cardinal-Kämmerer Cencruö von Sabellis zum
Papst, welcher sich den Nahmen Honorius (der Drit-
te) beylegte.
Der erste und wichtigste Gegenstand der Thätigkeit
deö neuen Papstes war nun ebenfalls die Anordnung und
G*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_H. Friedrich Znnoeenz August Cencruö_von_Sabellis Honorius Honorius
Extrahierte Ortsnamen: Heer- Genua Marseille Afrika Perugia