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1. Theil 2, Abth. 2 - S. 142

1822 - München : Lentner
— 142 dieser Art, das Harun al Rashid an Carl den Großen sendete, große Bewunderung bey den Franken erregte. So manche Formen ihrer Geräthschaften wurden im Abendlande nachgeahmt, so viele ihrer höchst eigenthüm- lichen Baukunst gingen in die des Abendlandes über, und brachten einen Theil jener Architectur hervor, welche unter dem Nahmen der Gothischen so angesiaunt wird. Endlich hatten sie den wichtigsten Einfluß auf den Handelsverkehr der Völker des Morgen- und Abendlan- des. Sie gaben dem Handel mit Indien neues Leben, und brachten ihn vom Persischen und Arabischen Meer- busen bis zum schwarzen und mittelländischen Meere in Aufnahme. So lag in den Bewegungen, welche durch die Ara- der unter die Völker Asiens kamen, schon wieder man- cher neue Keim zu den glanzenden — theils heilsamen, theis verderblichen — Erscheinungen, welche in den nächsten Jahrhunderten zur Reife gebracht wurden. /

2. Theil 2, Abth. 3 - S. 116

1824 - München : Lentner
sich die Seeraubereyen der Araber, und machten das Adria tische Meer so unsicher, daß eine gemeinschaftliche Anstrengung aller Inseln gegen sie uothwcndig ward. So wurden die Lagunen-Bewohner bewogen, einen gemein- schaftlichen Anführer — Dux, Doge oder Herzog — zu wählen; und daö Loos des ersten Doge traff den Pao- lucci Anafesto (697). Nach dieser Einrichtung hatte das Volk (die Edeln, Bürger und Geistlichen) die ge- setzgebende, die Tribunen die richterliche, und der Herzog die executive jgewalt. Der Sitz der Centralregierung war Anfangs Heraclea, nachher (737) Ma.'amocco, späterhin (610) Rialto. Seitdem erhob sich diese letz- tere Insel über die übrigen; die benachbarten kleinen Inseln wurden mit ihr durch Brücken verbunden, und eine mächtige Seestadt, Venedig, stieg nach und nach gegen das Ende des achten und zu Anfang des neunten Jahr- hunderts) wie aus dem Meere empor. Se herrschte über alle umliegenden Inseln und auf dem Adriatischen Meere, und schützte dasselbe nicht nur gegen die Arabischen See- räuber, sondern auch gegen die Narentaner und Istrk- aner. Schiffahrt und Handlung der Venetianer breiteten sich von dem an immer weiter aus. Nur hatten sie an den ihnen zur See noch überlegenen Arabern lange mächtige Rivalen, die besonders ihren Handel nach Syrien häufig störten, bis sie ihnen endlich (871) bey Taranto die er- ste Seeschlacht abgewannen. Von dieser Zeit an stieg die Macht der Venetianer immer sichtbarer in die Höhe, je günstiger ihre Lage auf der Grenze beyder Kaiserthümer war, und je weniger auf dem festen Lande von Italien und in Constantinopel eine geordnete Regierung statt hatte. Hier erhielten sie sogar (991) Eoncessionen wichtiger Rech- te und Privilegien (Freyheit von Ankergeldern und Zöllen in allen Byzantinischen Höfen), die von Zeit zu Zeit er- neuert und erweitert wurden. Zugleich schloßcn sie um dieselbe Zeit vorteilhafte Handelstractate mit den Ara-

3. Theil 2, Abth. 3 - S. 117

1824 - München : Lentner
117 bern in Syrien und Aegypten. Ihre jetzt erlangte Macht beweg (Q(J7) mehrere Städte in Dalmatien, sich aus Furcht vor den Arabischen Seeräubern unter den Schutz der Benetianer zu begeben: weßhalb von da an der Doge von Venedig auch den T'tel eines Herzogs von Dalmatien führte. Die Kreuzzüge erhoben endlich die Benetianer zu der größten See-und Handelsmacht in Italien. Durch solche günstige Ereignisse mußten in Venedig sehr reiche Familien entstehen, welche die Gewalt des Doge, der in Kriegs-Gerichts-und Finanzsachen fast un- umschränkt war, nicht ertragen konnten, zumahl, da es nicht an Versuchen der Dogen fehlte, die ihnen ein- geraumte, schon halb monarchische Gewalt endlich gar in eine Monarchie zu verwandeln. Daher setzte man den« Doge aus Eifersucht (1032) zwey Näthe, die jährlich neu gewählt wurden, an die Seite, wodurch die Entstehung einer Monarchie allerdings gehindert wurde. Dafür schwankte aber die Verfassung zwischen Aristocratie und Democratie, und zwar bis zum Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts. Xl Spanien. Weftgothen hatten im fünften Jahrhunderte durch einen großen Sieg über die Sueven ihre Herrschaft in Spanien gegründet und dieselbe bis zum Jahre 711, d. i. bis zur Schlacht bey Xcreö de la Frondera, ungeschmä- lert behauptet *). Nach dieser Schlacht unterwarf sich allmählig daö ganze Land von Cadir bis Narbonne, von Carthagena bis Coruña, mit demüthiger Bereitwilligkeit ') Unter König N ec care d (589) waren die bisher Ariani- nischen Westgothen zum katholischen Glaüben der Pro- vincialen nbergegangen.

4. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 3

1864 - Hildburghausen : Nonne
Ii. Zeitraum. Die Bölker des Alterthums re. Z und Gerechtigkeitsliebe auszeichnete, unter diesem versammelten sich die Uebrigen gern, gehorchten seinen Besehlen und gewöhnten sich dadurch, ihn auch im Frieden als ihren Herrscher zu ehren. Ein Volk nun, das sich zur Sicherung der Ordnung im Lande und zur gemeinsamen Vertheidiguug gegen Angriffe fremder Völker gewissen Gesetzen unterwirft, bildet einen Staat. Es wurden mit der Zeit aus den Völkern Staaten oder Reiche. Die ältesten Reiche waren anfangs Wahlreiche, d. h. nach dem Tode eines Herrschers wählte sich das Volk einen neuen Herrscher, ohne Rücksicht aus die Nachkommen des Verstorbenen. Später wurde die Herrschaft gewiß bald erblich in einer Familie. Anfangs hatten die Herrscher nur ein kleines Gebiet und eine eingeschränkte Macht. Ein Staat, in dem ein Einzelner niit der Gewalt Gesetze zu geben an der Spitze steht, heißt eine unumschränkte Monarchie und hat das Volk au der Gesetzgebung Theil, eine constimlionelle Monarchie. Die Monar- chen führen die Titel: Kaiser, Sultan, König, Herzog, Fürst rc. Herrscht der Monarch nach Willkür, so ist er ein Despot, und ist er dabei grau- sam, ein Tyrann. Ein Staat, in dem aus dem Volke von ihm selbst auf eine gewisse Zeit gewählte Männer regieren, heißt eine Republik oder ein Freistaat. Ii. Zeitraum. Die Völker des Alterthums mit staatlichen Einrichtungen. Die ältesten Völker mit staatlichen Einrichtungen waren: 1) die Inder in Südasien, 2) die Chinesen in Ostasien, 3) die Babylonier am Euphrat, 4) die Assyrer am Tigris, 5) das Zendvolk (Baktrer, Perser und Meder» zwischen den Assyrern und Indern, 6) die Phönizier am Mittelmeer, 7) die Israeliten am Jordan, östlich und südlich von den Phöniziern, 8) die Aegypter in Nordost-Afrika zu beiden Seiten des unteren Nillaufs, 9) die Griechen auf der Balkan-Halbinsel in S.-Europa und 10) die Römer ebenfalls in S.-Europa auf der Apenninen-Halbinsel (Italien). Unter diesen Staaten des Alterthums hatten sich mehrere schon zu Abrahams Zeit (2000 v. Ehr.) auf eine hohe Stufe der Bildung ge- schwungen. Prachtvolle, große Städte, in denen Gewerbe, Künste und Han- del schon damals blühten, waren: Palibothra in Indien, Baktra in Bak- trien, Ninive in Assyrien, Babylon in Babylonien, Tyrus und Sidon in Phönizien, Theben und Memphis in Aegypten. Nur einige Staaten des Alterthums waren von besonderem, un- mittelbarem Einflüsse auf die Veredelung des Menschengeschlechtes. Die Inder, Chinesen und Aegypter hatten zwar schon manche schätzbare Kunst- fertigkeit, hielten sich jedoch in völliger Abgeschiedenheit von der übrigen Welt, und eine Zertheilung in Kasten ld. h. Stände — meistens vier: a) Krieger und Fürsten, tz) Priester und Gelehrte, c) Gewerbtreibende, Ackerbauer und Handelsleute, ck> Proletarier) verhinderte gar sehr ihre höhere Vervollkommnung in Künsten und Wissenschaften. Die Babylonier, Assyrer und das Zendvolk waren kriegerische Völker; der Krieg aber ist I *

5. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 4

1864 - Hildburghausen : Nonne
4 Ii. Zeitraum. Die Völker des Alterthums h. ein fürchterliches Nebel und läßt Künste und Wissenschaften nicht gedeihen; er verwildert, aber veredelt nicht die Menschheit. Nur die Phönizier und Israeliten waren es, durch welche hauptsächlich die Veredelung des Men- schengeschlechtes aus dem Alterthume auf die jüngeren Völker: Griechen und Römer — und von diesen in die spätere Zeit hinübergetragen wurde. Die Phönizier, ein friedliebendes, arbeitsames Volk, wurden die Pfleger der Gewerbe und Künste aller Art. Ihre Betriebsamkeit leitete sie auf eine Menge der nützlichsten Erfindungen (Schreib- und Rechenkunst, Glasmacherei, Färberei, Schifffahrt rc.). Alles schöne und kostbare Ge- rätst damaliger Zeit kam aus Phönizien unv phönizische Künstler wurden weit und breit hin zur Ausführung von Prachtwerken geholt (Tempel Salomo's). Da man ihre Arbeiten überall hochschätzte, so wurden sie bald das bedeu- tendste Handelsvolk des Alterthums. Sie brachten die damals bekannten entferntesten Länder der Erde in Verkehr und impften in alle Völker den Sinn für Schönheit und Kunst. Auf ihren kühnen Seefahrten besuchten sie nicht nur alle Küstenländer des Mittelmeeres, und holten von der West- küste Afrikas Gold und Elphenbein und aus Spanien Silber, sondern auch aus England Zinn und von der Ostseeküste das Electron (Bernstein). Einflußreicher jedoch noch als die Phönizier waren die Israeliten auf die Veredelung des Menschengeschlechtes, weshalb sie unstreitig das wich- tigste Volk der alten Welt sind. Ihre große Bedeutsamkeit lag nicht in ihrer Macht, auch nicht in ihren Thaten, sondern in ihrer weltgeschicht- lichen Sendung, die ihnen Gott gegeben. Alle damaligen Völker waren dem Götzendienste ergeben, nur die Israeliten allein hatten in den trübsten und verderbtesten Zeiten den Glauben an den alleinigen, wahren Gott, an seine Offenbarungen, Gesetze und Verheißungen bewahrt, verehrten Gott auf eine würdige Weise und bereiteten das Reich Gottes, das durch die Sünde unter der Menschheit verloren gegangen war, wieder vor durch die entsprechende Erkenntniß und Verehrung des Allmächtigen, durch den steten und entschiedenen Kampf gegen den Götzendienst und besonders durch die Hoffnung auf den künftigen Erlöser. Wie oft das israelitische Volk auch seiner Sendung eine Zeit lang untreu wurde, immer kehrte es, wenn die Hand des Herrn schwer auf ihm lag, zum Glauben und zur Gesinnung der Väter zurück. Aus einigen der ältesten Staaten, namentlich Phönizien, ist ein Theil der Einwohner nach andern Ländern ausgewandert, um dort Ackerbau, Gewerbe und Handel zu treiben und hat Niederlassungen (Kolonieen) an- gelegt. Wenn die Colonisten sich vermehrten, so entstanden neue Völker oder Nationen. Auf diese Weise entstanden z. B. die Griechen auf der Balkanhalbinsel, die Römer in Italien, die Karthager auf der Nordküste von Afrika. So wie einzelne Menschen starben, so starben im Lause der Zeit auch ganze Familien aus, ja ganze Völker traten vom Weltschauplatze ab, wenn sie die ihnen von Gott gestellte Aufgabe entweder gelöst, oder sie zu lösen sich völlig unfähig gezeigt hatten, wo dann höher gestellte Völker ihre Stelle einnahmen. Doch auch von diesen Völkern wurden wieder einzelne besiegt oder ganz vernichtet. i *

6. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 140

1864 - Hildburghausen : Nonne
140 ix. Zeitraum. Deutschland unter dem Hause Oester re lch. Wie durch Verstand und treffliches Urtheil zeichnete sich Maximilian auch durch körperliche Wohlgestalt und Kraft aus; seine Unerschrockenheit kannte keine Grenzen. Kaum war je ein Mensch von so vielen Le- bensgefahren bedroht wie Max und stets ist er aus allen oft wunderbar errettet worden. Die Martinswand bei Zyrl in Tirol; die 14 Schlacht- wunden; der Nitt in Brabant; der Thurm in Ulm; die Bären- höhle im Lande ob der Ens. Sein Charakter war edel und bieder, seine Lebensweise möglichst einfach, seine Tafelsehr mäßig; nie hat ihn Ie- gelang es ihm, dem Wegelagern ein Ziel zu setzen und den Uebermuth der Städte zu dämpfen. Damit Gerech- tigkeit im Lande herrsche, stiftete er das Kammergericht in Berlin. Auch meh- rere heilsame Einrichtungen traf er in Städten und Dörfern, führte gleiche Ellen, Maaße und Gewichte ein, steuerte den überhand genommenen Schwelgereien und dem Aufwande. Wüste Plätze wurden angebaut, neue Städte und Dörfer entstanden und der Handel blühte. Die von seinem Vater- gegründete Universität Frankfurt voll- endete er. Doch Volksschulen gab's damals noch nicht. mand berauscht gesehen. Sein Beispiel veranlagte, daß der Adel seiner Erbländer eine Verbrüderung gegen das übermäßige Trinken und Fluchen errichtete. Auf fremdes Lob war er nicht neidisch und Tadel ertrug er gelassen. Gelehrte und Künster unterstützte er reichlich. Die Universi- täten zu Wien und Ingolstadt fundirte er gut. Die Wissenschaften liebte er und studirte selbst fleißig Mathematik, Astronomie und besonders Ge- schichte. Er war selbst Dichter und Schriftsteller. Culturmand. Obgleich bereits Handel und Gewerbe durch die Kreuzzüge und die verbreiteten politischen Genossenschaften, als: geistliche und weltliche Ritter- orden, Baubrüderschaften, Malervereiue, Hansen (Bündnisse) der Kauf- leute, Gilden und Zünfte der Handwerker—einen immer höheren Auf- schwung genommen hatten, so erfuhren sie doch, namentlich der Welt- handel, in Folge der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und der Entdeckung Amerikas eine gänzliche Umgestaltung. Nach den Kreuzzügen kamen die sehr geschätzten und gesuchten indi- schen Produkte auf dem persischen und arabischen Meerbusen nach Aegyp- ten und Syrien, wurden hier von den reichen Kausteuten, besonderrs aus Venedig und Genua abgeholt und dann um einen hohen Preis durch ganz Europa verkauft. Darum wünschte man schon lange um Afrika herum einen Seeweg nach Indien zu finden. Dies glückte den kühnen Seefahrern, den Portugiesen, vorzüglick durch die Bemühungen ihres Prinzen, Heinrichs des Seefahrers. 1418 entdeckten sie die Insel Porto Santo, daun Madeira, wo sie eine Eolonie anlegten und Reben und Zuckerrohr mit gutem Erfolge anbauten. Später entdeckten sie die feuer- speienden kanarischen Inseln und 1432 die Azoren. 1433 umschifften )ie das gefürchtete Eap Bajador und drangen bis zum grünen Vorgebirge vor. Hier und am Senegal fanden sie zuerst wilde heidnische Neger. Man fing einige von ihnen, die sich durch Geld auslösten. In der

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 327

1840 - Münster : Theissing
327 Folgen der Entdeckung von America. der Peruaner. Nach Vollendung seines Werkes verließ er Peru so arm, wie er es betreten hatte, aber geliebt, fast angebetet, und starb in Spanien als Bischof von Valencia. §. 108. Folgen der Entdeckung von America. Nun wäre in der Kürze die Entdeckung von America erzählt, eine der wichtigsten Begebenheiten, welche die Geschickte zu erzählen hat. Den Americanern selbst war sie anfangs ein Fluch, denn dieses Volk wurde fast vernichtet. Aber der Götzendienst, die Menschenopfer haben in America nun aufgehört, die christliche Religion und Bildung ist dsbin verpflanzt, Wissenschaft und Gewerbfleiß. Die Entdeckung von America rief Schifffahrt, Seemackt, See- handel in Europa hervor, und manche Wissenschaft erhielt neuen Schwung, die Mathematik, Sternkunde, Naturlehre, Erdbeschreibung. Aus America erhielten wir die Kartoffeln, die einer allgemeinen Hungersnot!) Vorbeugen, die Chinarinde, der manche Kranken Ge- nesung und Leben verdanken, den Tabak, dessen Vertrieb manche Familie nährt u. s. w. Die Entdeckung von America vermehrte das Gold und Silber in Europa, verminderte dessen Werth, und alle Lebensmittel stiegen un- geheuer im Preise. Das ist kein Gewinn, aber der Eifer, von diesem Metall durch Fleiß nun so viel zu erwerben, wie möglich ist, hat der Menschheit Europas im Ganzen keinen Schaden gebracht, denn Wett- eifer wecket alle Seelenkräfte. Spanien selbst ist durch die Entdeckung America's unglücklich ge- worden. Bauern, Handwerker und Fabrikanten verließen das Land, sich Gold aus Mexiko und Peru zu holen; Spanien verödete, ver- armte, seine innere Macht sank. Und doch tyrannisirte Spanien seine amerikanischen Colonien, diese durften nicht Wein und Del bauen, keine Fabriken aniegen, keinen freien Handel treiben, unter Lebensstrafe, sondern Wein, Del, Fabrikwaaren mußten sie aus Spanien kaufen, gegen Preise, die^das herrschende Mutterland stellte. Als aber später die Fabriken in Spanien eingingen, Spanien sogar hölzerne Kukuks- uhren, Messer, Sckceren u. s. w. aus Deutschland beziehen mußte, machten die englischen, französischen und holländischen Schmuggler in America ihre besten Geschäfte, und alle Schätze der spanischen Colo- nien flössen zuletzt in die Kassen dieser den Spaniern verhaßten Nach- barn, Spanien kaufte nach 200 Jahren Zucker und Chokolade von den Holländern. Der Druck der Colonien erweckte endlich in Amerika einen un- widerstehlichen Freiheitsdrang. Die eingewanderten Europäer und Ab- kömmlinge wollten sich endlich ihre Fabrikate selbst bereiten, ihren Wein und ihr Del selbst ziehen, frei mit allen Ländern handeln, nach den wohlfeilsten Preisen. Als das Mutterland dagegen Gewalt brauchte, erfolgte — Rebellion gegen das Mutterland, die Kolonien in America erklärten sich für Republiken, erst die englischen, dann die spanischen,

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 330

1840 - Münster : Theissing
330 Vierter Zeitraum. Er ärntete also den Ruhm nicht, die erste Reise um die Erde zu voll- enden, sondern sein Offizier Cano, der an die Spitze der Mann- schaft trat. Das Haustein war aber schon so klein geworden, daß man nur noch eben zwei Schiffe bemannen konnte, eins mußte man zurücklassen. Ein Schiff war ftüher vor der Magellansstraße desertirt, eins geschei- tert. Mit zwei Schiffen also fand man im November die große Insel Borneo, und kam dann nach Timor, einer der Molukken. Die hier hausenden Portugiesen konnten gar nicht begreifen, von Osten her hier Spanier, ihre Erbfeinde, ankommen zu sehen, und behandelten die Erd- umsegler feindlich, nahmen ihnen sogar noch ein Schiff. Ein einziges Schiff, Victoria genannt, entkam durch die Flucht, steuerte durch den indischen Ocean, um das Cap, und vollendete die erste Reise um die Erdkugel. Als die Männer in Spanien landeten, hatten sie auf dem Schiffe Samstag den 6ten September (1522), in Spanien war es aber Sonntag den 7ten September, was man damals nicht begreifen konnte; die Geographie gibt hierüber Auskunft, denn verrechnet hatte man sich auf dem Schiffe nicht. vn. Die übrigen Völker. I§. 110. D i e Jtalianer. Von diesen und den übrigen noch nicht genannten Völkern, die am Ende des Mittelalters hervortreten, sagen wir nur wenig, weil sie auf den Gang der Weltbegebenhciten noch wenig einwirken. Italien war noch immer in viele Staaten zerstückelt. In Unter- italien befand sich Neapel und Sicilien in französischen und arra- gonischen Händen, Frankreich und Spanien rissen sich immer um diese reichen Lander. In Mittelitalien war der Kirchenstaat, und Rom galt noch im- mer als der Mittelpunkt Europa''s, wenn auch die politische Macht der Päbste nicht mehr war, wie zur Zeit der Kreuzzüge. Oberitalien war seit dem Untergange der Hohenstaufen in kleine Städterepubliken zerfallen, von denen manche durch Handel mächtig wurden, z. B. Venedig, Genua, Pisa. Andere Städte ließen einzelne Familien zu mächtig werden, die sich dann der Oberherr- schaft bemächtigten, und den Herzogstitel annahmen. So regierten in Mailand lange die Häuser Visconti und Sforza, und der erste Herzog Sforza war ein Landmann gewesen. Und wer kennt in Florenz nicht den berühmten Namen der Medicis (spr. Mäditschi)? Joann von Medicis war als Kaufmann reich geworden, auch der Wohlthäter aller armen Bürger und der klügste und liebenswürdigste Mann im Staate, der bisher demokratisch ge- wesen war; man erkannte ihm ohne Widerrede die Herzogswürde zu.

9. Theil 2, Abth. 4 - S. 176

1825 - München : Lentner
176 co» durch Bremische und Lübeckische Kaufleute an Um- fang und Zweckmäßigkeit gewann, und das Marienhospi- tal zu Jerusalem besaß, ward, noch während dieser Be- lagerung im Jahre 11y0 vom Herzoge Friedrich von Schwaben der dritte geistliche Ritterorden, der Deut- sche Orden, gebildet. Veranlassung dazu gab haupt- sächlich die Eifersucht der Deutschen Ritter gegen die Jo- hanniter und Tempelherren, welche nur selten Deutsche in ihre Corporationen aufgenommen, und noch nie einen Deutschen zu ihrem Meister gewählt hatten. Kai- ser Heinrich Vi. und Papst Cölestin Iii. bestätigten den Orden, der bloß Deutsche Ritter in seine Mitte aufnahm, und die beyden Zwecke der Johanniter- und Tempelher- ren-Orden: die Verpflegung der Armen und Kranken und den Kampf gegen die Saracenen, gemeinschaftlich in sich vereinigen wollte. Sein erster, im Feldlager vor Ac- con gewählter Meister war Heinrich Walpot von Bassenheim; das Abzeichen deö Ordens war ein schwar- zer Rock und ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Daß aber dieser Orden bald so mächtig und einflußreich wurde, verdankte er seinem ausgezeichneten Hochmeister, dem Thüringer Hermann von Salza, der zwanzig Zahre lang (1220— 1240) an der Spitze desselben stand. Unter ihm erhielt derselbe große Freyheiten, und erwarb sich bedeutende Güter. Die Grafen von Hohenlohe schenk- ten ihm 1220 die Stadt Mergentheim. Beym Verfall der christlichen Macht im Orient verlegte Hermann seinen Sitz nach Venedig, und suchte den Orden irgendwo eine sichere Heimath in Europa zu verschaffen, wozu Kreuzzüge gegen die heidnischen Völker im Osten und Norden eine gute Gelegenheit zu geben schienen. König Andreas von Ungern räumte ihm 1211 den östlichen Theil von Sieben- bürgen ein, um durch die Ritter eine Vormauer gegen die Tartarischen Völker zu bilden. Allein ihn gereute dieser allerdings gefährliche Schritt; er wiederrief 1227 die Schenkungen, ungeachtet der Orden bereits Clausenburg

10. Theil 2, Abth. 4 - S. 99

1825 - München : Lentner
anders nicht erste Anstoß und die erst« Verfüh- rung von folchmböfewichtern herrührte), und wußten ihnen ihr eigenes oder daö von thcisnehmenden Personen empfangene Gut zu entlocken, so daß bald in dem Heer- haufen große Noth auöbrach. An 7000 Männer, Wei- der, Kunden und Mädchen kamen unter Anführung eines Deutschen Knaben nach Genua, andere auf andern We- gey über die Alpen. Diejenigen konnten noch von Glück sagen, welche hier von den Italienern als Knechte und und Mägde behalten, und nicht, wie die meisten, entwe- der ausgeplündert wurden, oder vor Noth, Hitze, Hun- ger und Durst ihr Leben verloren. An 50,000 kamen nach Marseille, wo ihnen zwey Kaufleute versprachen, sie unentgeldlich nach dem heiligen Lande überzuführen. Aber von sieben schwerbeladenen Schiffen scheiterten zwey, und die übrigen segelten nach Afrika, wo die unglücklichen Kreuzfahrer ohne Mitleid in die Selaverey verkauft wur- den. Obgleich einige von den Verführern und Frevlern später ihren gerechten Lohn fanden, so wirkte diese Erfah- rung doch im Ganzen sehr abschreckend, so daß die drin- gendsten Ermahnungen deö Papstes ohne großen Erfolg blieben. Erst als König Friedrich H., aus dem Hause der Hohenstaufen, im I. 1219 das Kreuz zu nehmen gelobte, sah Znnoeenz auch seinen letzten Wunsch der Erfüllung nahe, und da nur noch die Fehden zwischen den Genue- sern, Pisanern und Lombarden derselben im Wege stan- den, entschloß er sich persönlich, jene Städte und Land- schaften zu besuchen. Da ergriff ihn in Perugia uner- wartet ein dreytagiges schnell überhand nehmendes Fie- der, woran er am 16. Iulius 1210 im 55sten Jahre sei- nes Alterö starb. Am 16. August erwählten die Cardi- nal e den Cardinal-Kämmerer Cencruö von Sabellis zum Papst, welcher sich den Nahmen Honorius (der Drit- te) beylegte. Der erste und wichtigste Gegenstand der Thätigkeit deö neuen Papstes war nun ebenfalls die Anordnung und G*
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